Dessous & Spitzenunterwäsche erobern als Reizwäsche den Planeten
Dessous – oder auch elegante Damenunterwäsche - waren immer schon ein Spiegel gesellschaftlicher Widersprüche und intimer Vorlieben.
Seit der Antike wechselten Unterkleider zwischen Funktionalität und Ästhetik. Mieder wandelten sich hierbei entlang historischer Modetrends hin zur schlanken Silhouette des 14. und 15 Jahrhunderts. Ab dem 16. Jahrhundert entwickelte sich dann aus einfachen Schnürleibchen das Korsett, das die Mode revolutionierte. Mit dieser Art der neuen erotischen Unterwäsche, schritt die ästhetische Formung des weiblichen Körpers unwiderruflich voran. 400 Jahre lang bestimmte das Korsett zunächst in den aristokratischen Eliten Europas, dann auch in den bürgerlichen Kreisen den Stil weiblicher Schönheit.
Dann kam der BH und er stand für Freiheit und Fortschritt, denn er machte das Korsett überflüssig. Der Beginn, der weiblichen Emanzipation stand mit ihm nun nichts mehr im Wege. Mit der Zuspitzung geschlechtlicher Sinnlichkeit löste sich die Funktionalität der Unterwäsche, wie sie noch in der Arbeiterklasse verbreitet war, hin zum Fetischobjekt, das die geschlechtliche Formung als Medium körperlichen Begehrens bis heute bestimmt.